Pas les flics, pas les noirs, pas les blancs
Mit rund der Hälfte aller Berufstätigen ist der Ausländeranteil in Genf
besonders hoch. Nicht immer läuft die Begegnung zwischen Staatsgewalt und Einwohnern so friedlich ab, wie es das Klischee
des multikulturellen UNO-Sitzes will. Im November 1990 initiierte Polizist Alain Devegney, der Hauptakteur dieses Dokumentarfilms,
in Genf ein in seiner Art einmaliges Projekt: Gemeinsam mit der Organisation «Mondial Contact, cultures et citoyenneté» setzt
er sich als Vermittler zwischen Polizei und Ausländern ein. In Schulungen und Einzelgesprächen sensibilisieren Alain und Mediatoren
aus verschiedenen Kulturkreisen seine Kollegen für die kulturellen Gepflogenheiten und spezifischen Ängste der Migranten im
Umgang mit den „flics“. Umgekehrt stärken Alains freundlich-polterndes Auftreten und sein persönliches Engagement das Vertrauen
der Einwanderer in die Genfer Polizei. Obwohl ursprünglich eine Auftragsarbeit für das Fernsehen, meidet Meiers Dokumentation
dessen Konventionen, und liefert auch ohne Voice-Over-Kommentar ein kompaktes Bild der Situation. Die Kamera folgt Alain bei
der Arbeit, zeigt Besprechungen mit Mediatoren oder Auseinandersetzungen mit Vorgesetzten. 2002 erhielt Pas les Flics, pas
les Noirs, pas les Blancs in Nyon den Schweizer Filmpreis. (Maya McKechneay)
The amazing story of Alain Devegney, a deputy sergeant in the Geneva gendarmerie.
After becoming a victim of aggression himself in an African country, this former militant of the extreme right becomes aware
of the need for dialogue and intercultural exchange. With the help of a young woman of Franco-Tunisian origins who has worked
with various associations, and of a fellow policeman with a degree in educational sciences, Devegney lays the foundation for
a ground-breaking integration and mediation project. (Swiss Films)
Director's Biography
1971 in Besançon (Frankreich) als Kind eines französisch-schweizerischen
Elternpaares geboren. Studierte am Institut des Arts de Diffusion, Belgien. Ihr dortiger Abschlussfilm, Le songe d‘Isaac,
wurde 1994 für einen Kurzfilm-Oscar nominiert. Ihr aktueller Spielfilm Home feierte in Cannes Premiere und erhielt 2009 den
Schweizer Filmpreis Quartz in der Kategorie „Bester Spielfilm“. Ursula Meier lebt und arbeitet derzeit in Brüssel.
Tribute
2009
Ursula
Meier
Schweiz 2002
color
73
Minuten
OmeU
Drehbuch
Claude Muret, Ursula Meier
Kamera
Eric Stitzel, Tommaso Fiorilli
Schnitt
Julie Brenta
Musik Michel
Wintsch
Produktion
Produzenten Pierre-André Thiébaud, Denis Delcampe, Jean-Pierre Guérin Koproduktion Télévision Suisse
Romande, SRG SSR idée suisse, ARTE Ciné Manufacture 1 Place Bel-Air 1003 Lausanne Schweiz