Eröffnungsfilme am 29. April
10.04.2025 // Nach bewährter Crossing Europe-Tradition geben vier thematisch wie künstlerisch unterschiedliche Variationen des europäischen Kinos den Startschuss für die Entdeckungsreise in das diesjährige Festival. Bereits vor der offiziellen Eröffnung sind am Nachmittag zudem Filme aus mehreren Programmsektionen zu sehen.
Synopsen Eröffnungsfilme:
ZIKADEN / CICADAS (DE/FR 2025)
Regie: Ina Weisse, 100 min, Spielfilm / Österreichpremiere
Programmsektion: European Panorama Fiction; Gast: Ina Weisse (angefragt)
Verleih in Österreich: Filmladen, Kinostart: 4.7.2025
Das Leben von Isabella, einer 48-jährigen Architektin bekommt zusehends mehr und mehr Risse. Ihre Eltern benötigen im hohen Alter Pflege, doch verfügbare Fachkräfte zu finden erweist sich als nahezu unmöglich. Auch in ihrer Ehe beginnt es zu kriseln. Und dann muss sie sich darüber hinaus noch um das leerstehende Wochenendhaus ihrer Eltern kümmern. In dem dortigen Dorf trifft Isabella auf Anja (Saskia Rosendahl), die sich als alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter mühsam durchs Leben schlägt. Zwischen den beiden Frauen,entsteht nach und nach eine Verbindung. Ina Weisse inszeniert mit ZIKADEN ein ruhiges, aber intensives Drama um existentielle Fragen. Brillant Nina Hoss als Isabella, die den latenten psychischen Druck, der auf ihrer Figur lastet, geradezu spürbar macht. (Jörg Schiffauer)
MY DEAR THÉO (PL/CZ/UA 2025)
Regie: Alisa Kovalenko, 90 min, Dokumentarfilm / Österreichpremiere
Programmsektion: European Panorama Documentary; Gast: Alisa Kovalenko
Nach dem Einmarsch russischer Truppen im Februar 2022 meldete sich Filmemacherin Alisa Kovalenko freiwillig, um ihre ukrainische Heimat gegen die Invasoren zu verteidigen. Die Einsätze ihrer Einheit dokumentierte sie mit einer Art Videotagebuch. Entstanden ist ein ebenso intensives wie bedrückendes Bild des Kriegsalltags zwischen zermürbender Routine und latenter Angst vor dem Tod. Der Gefechtslärm wird zum ständigen Begleiter, der auf allgegenwärtige Gefahren verweist. Mittels Briefen, deren Texte ein konstituierendes Element ihres Dokumentarfilms bilden, sowie Sprachnachrichten versucht Kovalenko, den Kontakt zu ihrem kleinen Sohn Thèo aufrechtzuerhalten. Doch diese Kommunikation holt eine glückliche Vergangenheit hervor, die wie eine sich immer mehr entfernende Erinnerung erscheint. (Jörg Schiffauer)
LUCE (IT 2024)
Regie: Silvia Luzi, Luca Bellino, 95 min, Spielfilm / Österreichpremiere
Programmsektion: Tribute; Gäste: Siliva Luzi, Luca Bellino
Irgendwo in Süditalien, dort, wo Lederfabriken mit Fließbandarbeit Marken wie Gucci oder Prada beliefern, arbeitet sie. Eine junge, unbenannte Frau, die dem Trott und der Einsamkeit ihres Alltags entflieht, indem sie nach einer Eingebung per Drohne ein Handy über eine hohe, mit Stacheldraht versehene Mauer fliegen lässt. Alsbald klingelt es, eine einfühlsame Stimme ertönt. Ist es der so schmerzhaft abwesende Vater? Je mehr sie jedoch auf die Stimme eingeht, desto mehr entschwindet ihr eigenes Leben. Zwischen Wünschen, Hoffnungen, Familie und der Welt um sie herum gefangen, beginnen Realität und Fiktion zu verschwimmen. (Susanne Gottlieb)
REFLET DANS UN DIAMANT MORT / REFLECTION IN A DEAD DIAMOND (BE/LU/IT/FR 2025)
Regie: Hélène Cattet, Bruno Forzani, 87 min, Spielfilm / Österreichpremiere
Programmsektion: Nachtsicht; Gast: Fabio Testi (angefragt)
Einen Cocktail in der Hand, Sonnenschein im Gesicht und das glitzernde Meer vor Augen: Ex-Spion John D. (Fabio Testi) genießt seinen Ruhestand in einem Luxushotel an der Côte d'Azur. Als seine verführerische Zimmernachbarin spurlos verschwindet, wird John mit den Dämonen der Vergangenheit konfrontiert. Sind die einstigen Widersacher zurück, um seine Idylle ins Wanken zu bringen? Die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen nicht nur inhaltlich: Inspiriert von den Eurospy- und Giallo-Filmen der 1970er inszenieren Cattet und Forzani einen atemberaubenden Bilderreigen, der bis zum konsequenten Finale fesselt. (Mattias Fabian)
Nina Hoss brilliert gemeinsam mit Saskia Rosendahl im Berlinale-Titel ZIKADEN / CICADAS von Ina Weisse, einem zarten Drama um Eltern-Kind-Beziehungen, Verantwortung und Pflege innerhalb der Familie und die unerwartete Beziehung zweier Frauen. Der Film ist Teil der Programmsektion European Panorama Fiction und wird am 15. und 30. Mai im Rahmen von „Crossing Europe goes…“ im Spielboden Dornbirn in Vorarlberg nochmals gezeigt.
Die ukrainische Dokumentarfilmemacherin Alisa Kovalenko meldete sich 2022 nach Kriegsbeginn freiwillig, um ihre Heimat gegen die russischen Truppen zu verteidigen. In MY DEAR THÉO verwebt sie Videoaufnahmen aus ihrem 5-monatigen Einsatz an der Front mit Nachrichten an ihren kleinen Sohn zu einem eindrücklichen Dokument der Kriegsrealität. 2023 wurde Kovalenko bei Crossing Europe für MY NE ZGASNEMO / WE WILL NOT FADE AWAY mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.
LUCE ist der zweite Spielfilm des italienischen Regie- und Drehbuch-Duos Silvia Luzi und Luca Bellino, dem die diesjährige Tribute-Programmschiene gewidmet ist. In ausgefeilter Bildsprache erzählen sie von einer namenlosen, melancholischen Fließbandarbeiterin, grandios verkörpert von Marianna Fontana, und liefern damit erneut eine in der Working Class angesiedelte Arbeit an der Grenze zwischen Realität und Fiktion. Luzi und Bellino wurden bei vergangenen Crossing Europe-Ausgaben bereits zweifach ausgezeichnet.
Für den Auftakt zur diesjährigen Nachtsicht zeichnet ein weiteres, bei Fans der Programmschiene wohlbekanntes Duo verantwortlich: Hélène Cattet und Bruno Forzani inszenieren mit REFLET DANS UN DIAMANT MORT / REFLECTION IN A DEAD DIAMOND eine so durchschlagskräftige wie visuell bestechende Eurospy-Extravaganza an der Côte d’Azur. Der Film feierte Weltpremiere auf der Berlinale und macht am Wochenende nach Crossing Europe bei SLASH ½ (8. – 10. Mai) im Filmcasino in Wien Halt.
Synopsen Eröffnungsfilme:
ZIKADEN / CICADAS (DE/FR 2025)
Regie: Ina Weisse, 100 min, Spielfilm / Österreichpremiere
Programmsektion: European Panorama Fiction; Gast: Ina Weisse (angefragt)
Verleih in Österreich: Filmladen, Kinostart: 4.7.2025
Das Leben von Isabella, einer 48-jährigen Architektin bekommt zusehends mehr und mehr Risse. Ihre Eltern benötigen im hohen Alter Pflege, doch verfügbare Fachkräfte zu finden erweist sich als nahezu unmöglich. Auch in ihrer Ehe beginnt es zu kriseln. Und dann muss sie sich darüber hinaus noch um das leerstehende Wochenendhaus ihrer Eltern kümmern. In dem dortigen Dorf trifft Isabella auf Anja (Saskia Rosendahl), die sich als alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter mühsam durchs Leben schlägt. Zwischen den beiden Frauen,entsteht nach und nach eine Verbindung. Ina Weisse inszeniert mit ZIKADEN ein ruhiges, aber intensives Drama um existentielle Fragen. Brillant Nina Hoss als Isabella, die den latenten psychischen Druck, der auf ihrer Figur lastet, geradezu spürbar macht. (Jörg Schiffauer)
MY DEAR THÉO (PL/CZ/UA 2025)
Regie: Alisa Kovalenko, 90 min, Dokumentarfilm / Österreichpremiere
Programmsektion: European Panorama Documentary; Gast: Alisa Kovalenko
Nach dem Einmarsch russischer Truppen im Februar 2022 meldete sich Filmemacherin Alisa Kovalenko freiwillig, um ihre ukrainische Heimat gegen die Invasoren zu verteidigen. Die Einsätze ihrer Einheit dokumentierte sie mit einer Art Videotagebuch. Entstanden ist ein ebenso intensives wie bedrückendes Bild des Kriegsalltags zwischen zermürbender Routine und latenter Angst vor dem Tod. Der Gefechtslärm wird zum ständigen Begleiter, der auf allgegenwärtige Gefahren verweist. Mittels Briefen, deren Texte ein konstituierendes Element ihres Dokumentarfilms bilden, sowie Sprachnachrichten versucht Kovalenko, den Kontakt zu ihrem kleinen Sohn Thèo aufrechtzuerhalten. Doch diese Kommunikation holt eine glückliche Vergangenheit hervor, die wie eine sich immer mehr entfernende Erinnerung erscheint. (Jörg Schiffauer)
LUCE (IT 2024)
Regie: Silvia Luzi, Luca Bellino, 95 min, Spielfilm / Österreichpremiere
Programmsektion: Tribute; Gäste: Siliva Luzi, Luca Bellino
Irgendwo in Süditalien, dort, wo Lederfabriken mit Fließbandarbeit Marken wie Gucci oder Prada beliefern, arbeitet sie. Eine junge, unbenannte Frau, die dem Trott und der Einsamkeit ihres Alltags entflieht, indem sie nach einer Eingebung per Drohne ein Handy über eine hohe, mit Stacheldraht versehene Mauer fliegen lässt. Alsbald klingelt es, eine einfühlsame Stimme ertönt. Ist es der so schmerzhaft abwesende Vater? Je mehr sie jedoch auf die Stimme eingeht, desto mehr entschwindet ihr eigenes Leben. Zwischen Wünschen, Hoffnungen, Familie und der Welt um sie herum gefangen, beginnen Realität und Fiktion zu verschwimmen. (Susanne Gottlieb)
REFLET DANS UN DIAMANT MORT / REFLECTION IN A DEAD DIAMOND (BE/LU/IT/FR 2025)
Regie: Hélène Cattet, Bruno Forzani, 87 min, Spielfilm / Österreichpremiere
Programmsektion: Nachtsicht; Gast: Fabio Testi (angefragt)
Einen Cocktail in der Hand, Sonnenschein im Gesicht und das glitzernde Meer vor Augen: Ex-Spion John D. (Fabio Testi) genießt seinen Ruhestand in einem Luxushotel an der Côte d'Azur. Als seine verführerische Zimmernachbarin spurlos verschwindet, wird John mit den Dämonen der Vergangenheit konfrontiert. Sind die einstigen Widersacher zurück, um seine Idylle ins Wanken zu bringen? Die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen nicht nur inhaltlich: Inspiriert von den Eurospy- und Giallo-Filmen der 1970er inszenieren Cattet und Forzani einen atemberaubenden Bilderreigen, der bis zum konsequenten Finale fesselt. (Mattias Fabian)
Nina Hoss brilliert gemeinsam mit Saskia Rosendahl im Berlinale-Titel ZIKADEN / CICADAS von Ina Weisse, einem zarten Drama um Eltern-Kind-Beziehungen, Verantwortung und Pflege innerhalb der Familie und die unerwartete Beziehung zweier Frauen. Der Film ist Teil der Programmsektion European Panorama Fiction und wird am 15. und 30. Mai im Rahmen von „Crossing Europe goes…“ im Spielboden Dornbirn in Vorarlberg nochmals gezeigt.
Die ukrainische Dokumentarfilmemacherin Alisa Kovalenko meldete sich 2022 nach Kriegsbeginn freiwillig, um ihre Heimat gegen die russischen Truppen zu verteidigen. In MY DEAR THÉO verwebt sie Videoaufnahmen aus ihrem 5-monatigen Einsatz an der Front mit Nachrichten an ihren kleinen Sohn zu einem eindrücklichen Dokument der Kriegsrealität. 2023 wurde Kovalenko bei Crossing Europe für MY NE ZGASNEMO / WE WILL NOT FADE AWAY mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.
LUCE ist der zweite Spielfilm des italienischen Regie- und Drehbuch-Duos Silvia Luzi und Luca Bellino, dem die diesjährige Tribute-Programmschiene gewidmet ist. In ausgefeilter Bildsprache erzählen sie von einer namenlosen, melancholischen Fließbandarbeiterin, grandios verkörpert von Marianna Fontana, und liefern damit erneut eine in der Working Class angesiedelte Arbeit an der Grenze zwischen Realität und Fiktion. Luzi und Bellino wurden bei vergangenen Crossing Europe-Ausgaben bereits zweifach ausgezeichnet.
Für den Auftakt zur diesjährigen Nachtsicht zeichnet ein weiteres, bei Fans der Programmschiene wohlbekanntes Duo verantwortlich: Hélène Cattet und Bruno Forzani inszenieren mit REFLET DANS UN DIAMANT MORT / REFLECTION IN A DEAD DIAMOND eine so durchschlagskräftige wie visuell bestechende Eurospy-Extravaganza an der Côte d’Azur. Der Film feierte Weltpremiere auf der Berlinale und macht am Wochenende nach Crossing Europe bei SLASH ½ (8. – 10. Mai) im Filmcasino in Wien Halt.