Höhenrausch
Die Parameter der Versuchsanordnung sind klar: Eine Doppelreihe von Postkarten mit Bergmotiven (die obere Postkartenreihe steht auf dem Kopf) sind so aneinander-/aufeinandergereiht, dass Berg an Berg anschließt, auslaufendes Bergmassiv an Wiese... etc., wie bei chinesischen „cadavre exquis“- Kärtchen, mit denen eine Endloslandschaft ausgelegt werden kann. Die Kamera schwenkt nach rechts, die Geschwindigkeit des Schwenks variiert, während die alpenländische Musik zirkulär auf der Stelle tritt. Die Abbildtreue des Berggenres (noch immer verstehen statistisch die meisten Menschen unter einem „schönen Bild“ die Darstellung einer Berglandschaft) löst sich auf in eine nicht referentielle filmische Dynamik. Man denkt an die mehrere Stunden dauernde Verselbstständigung der Ränder in Michael Snows La région centrale und mag bedauern, dass dieser Rausch nach vier Minuten zu Ende ist. (Birgit Flos)
Mountain Trip is a cinematic myriorama constructed of hundreds of Austrian postcards, which reflect a country‘s hackneyed trappings as no other medium can. (Siegfried A. Fruhauf)
OK Artist in Residence 2004
Siegfried A. Fruhauf
Österreich 1998
color
4 Minuten
Musik Rainer Gamsjäger