Blow-up

Das Grundmaterial zu Blow-up bilden zwei Einstellungen eines antiquierten Lehrstreifens über Reanimation: Ein Mann demonstriert an einer lebensgroßen Puppe die Technik der Mund-zu-Mund-Beatmung; der Brustkorb der Puppe hebt und senkt sich wieder. Diesen Bildinhalt überträgt Fruhauf ins eigene Metier, um die Metapher des filmischen „blow-ups“ zum doppelbödigen Bild gerinnen zu lassen. Zunächst wurde der Filmstreifen auf einem digitalen Fotokopierer soweit verkleinert, bis nur mehr ein schmächtiger Streifen übrig geblieben war. Blow-up präsentiert uns diesen Trip im Rückwärtsgang: Der dünne Faden wird reanimiert, schwillt schrittweise an, bis das Ausgangsbild erkennbar wird und uns schlussendlich formatfüllend entgegen tritt. Und es wäre kein Fruhauf-Film, wäre diesem Lehrstück über den kinematographischen Körper kein Schmunzeln am Schluss vorbehalten... (P. Tscherkassky)

The raw material used in Blow-up comprises two shots from an old educational film about first aid: a man demonstrates mouth-to-mouth resuscitation on a life-size dummy. Fruhauf introduces this scene into his own métier, turning the „blow-up“ metaphor into an image with a false bottom. With the aid of a digital photocopier, the strip of film was reduced in size to a narrow ribbon, and Blow-up shows this transformation in reverse. And this would not be a Fruhauf work if it did not conclude with a roguish smile...(Peter Tscherkassky)

OK Artist in Residence 2004
Siegfried A. Fruhauf
Österreich 2000
black & white
1 Minuten