Home

Nur wenige Meter neben einer nie fertig gebauten Autobahn lebt ausgelassen und zufrieden eine Familie: Gemeinsam grillt man am Fahrbahnrand, schaut an Sommerabenden in der Wiese fern oder spielt Rollerhockey auf dem schon brüchigen Asphalt. Bis eines Tages Bautrupps die Idylle bedrohen. Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie? Home ist natürlich beides. Wie Tatis Playtime oder Faraldos Themroc verdichtet Ursula Meiers Cannes-Beitrag die Absurdität der modernen Existenz zum Raum-Plan-Spiel. Wo eine technisierte Umwelt den Menschen abstößt, muss dieser erst recht mit Witz und Schläue parieren. Die Hauptrollen sind jedenfalls perfekt besetzt: eine stets verstrubbelte Isabelle Huppert als Mutter von drei Kindern, ein außergewöhnlich extrovertierter Olivier Gourmet als zugehöriger Vater und die Schweiz als Stand-In der amerikanischen Prärie. Mitten in dieser zitieren die bunt bedruckten Kattunkleider der Huppert den Fortschrittsglauben der Fünfzigerjahre. Wirtschaftswunder, why not?, scheinen sie zu fragen. Und Home, der Vorher-Nachher-Film für die motorisierte Gesellschaft, weiß eine phantasievolle Antwort. (Maya McKechneay)

A broad and barren landscape is sliced by the empty asphalt of a highway. Since it was built ten years ago it has been abandoned and is gradually being reclaimed by nature. Only a few meters away from the rusty guard rail there is a little house with a vegetable garden, a half-finished pool and what is probably the largest asphalt terrace in the world. It is hardly surprising that the inhabitants of this place, father, mother, two adolescent daughters and a son, are not very pleased when construction work starts again on the highway in the summer … (Maya McKechneay)

Regie Biografie
1971 in Besançon (Frankreich) als Kind eines französisch-schweizerischen Elternpaares geboren. Studierte am Institut des Arts de Diffusion, Belgien. Ihr dortiger Abschlussfilm, Le songe d‘Isaac, wurde 1994 für einen Kurzfilm-Oscar nominiert. Ihr aktueller Spielfilm Home feierte in Cannes Premiere und erhielt 2009 den Schweizer Filmpreis Quartz in der Kategorie „Bester Spielfilm“. Ursula Meier lebt und arbeitet derzeit in Brüssel.
Tribute · Eröffnungsfilme | Opening Films 2009
Ursula Meier
Schweiz / Frankreich / Belgien 2008
color
97 Minuten
OmeU
Drehbuch Ursula Meier, Antoine Jaccoud, Raphaëlle Valbrunne
Schnitt Susana Rossberg
Mit Isabelle Huppert, Olivier Gourmet, Kacey Mottet Klein, Madeleine Budd, Adélaïde Leroux
Produktion
Produktion Box Productions Koproduktion Télévision Suisse Romande (CH), une entreprise de SRG SSR idée suisse (CH), France 3 Cinéma (FR), R.T.B.F. Télévision Belge (BE) supported by EURIMAGES und MEDIA Box Productions Rue de la Savonnerie 4 1020 Renens Schweiz T +41 21 312 6411 F +41 21 635 6469 info@boxproductions.ch www.boxproductions.ch
Verleih in Österreich
Polyfilm