Des épaules solides
Strong Shoulders
Die Körperbesessenheit männlicher Sportler, die an ihr Limit gehen, um einen Wettkampf zu gewinnen, ist ein Standard des Hollywoodkinos. Ursula Meiers erster langer Spielfilm, Des Épaules Solides, greift diesen Topos in der weiblichen Variante auf: Die 14jährige Sabine, Schülerin auf einem Sportinternat, ist Perfektionistin. Gerade weil ihre Mutter so chaotisch und der Vater beruflich ein Versager ist, legt Sabine bei sich selbst die strengsten Maßstäbe an. Ihr Körper soll funktionieren und sie so schnell wie möglich über die 400m und möglichst bald auch über die 800m tragen. Idealerweise möchte Sabine sogar schneller laufen als die männlichen Kollegen. Dafür trainiert sie noch vor dem Frühstück, an den Wochenenden und manchmal sogar nachts. Des Épaules Solides ist jedoch kein Film über das Siegen, sondern eine behutsam formulierte Frage nach dem Wert des Ziels. Wer definiert den Wert einer Leistung? Bedeutet das Streben nach dem Medaillenerfolg Systemkonformität? Und wie kann eine Gruppe, in der jeder den anderen überholen will, als Gemeinschaft funktionieren? (Maya McKechneay)
Des Épaules Solides is a very physical ensemble film, in which the (handheld) camera seems to dance with the young athletes. In the dressing rooms, the gyms, on the racetrack of a Swiss athletic boarding school – the excitement can be felt everywhere: Will I make it? Rather than leading up to the major Olympic showdown, here this kinetic energy flows into an affectionate character study of young girls. For of course Des Épaules Solides is also a coming-of-age drama: the pupils of the athletic boarding school regard their bodies as high performance machines. For them, growing up means living with and no longer against their own bodies. (Maya McKechneay)
Director's Biography
1971 in Besançon (Frankreich) als Kind eines französisch-schweizerischen Elternpaares geboren. Studierte am Institut des Arts de Diffusion, Belgien. Ihr dortiger Abschlussfilm, Le songe d‘Isaac, wurde 1994 für einen Kurzfilm-Oscar nominiert. Ihr aktueller Spielfilm Home feierte in Cannes Premiere und erhielt 2009 den Schweizer Filmpreis Quartz ind der Kategorie „Bester Spielfilm“. Ursula Meier lebt und arbeitet derzeit in Brüssel.
Tribute 2009
Ursula Meier
Schweiz / Frankreich / Belgien 2002
color
96 Minuten
OmeU
Drehbuch Ursula Meier, Frédéric Videau
Kamera Nicolas Guicheteau
Schnitt Susana Rossberg
Mit Louise Szpindel, Dora Jemaa, Nina Meurisse, Guillaume Gouix, Jean-François Stévenin, Anne Coesens
Produktion
Produktion PCT Cinéma Télévision (CH), Need productions (BE), GMT Productions (FR) Koproduktion ARTE France (FR), TSR (CH), une entreprise SRG/SSR idée suisse (CH) PCT Cinéma Télévision 8 rue des Maraîchers 1205 Genève Schweiz T +41 27 723 6015 F +41 27 723 6016 info@pctprod.ch www.pctprod.ch