Las horas del día

The Hours of the Day

Mörder und Serienkiller sind, will man den Zeitungen glauben, auch nur ganz gewöhnliche Menschen. Jaime Rosales‘ Spielfilmdebüt zeigt auf realitätsnahe, nüchterne Weise das Leben eines solchen „gewöhnlichen Menschen“: Abel lebt mit seiner Mutter in einer Kleinstadt bei Barcelona. Sein Leben spielt sich größtenteils zwischen dem Bett seiner Lebensgefährtin, seiner Kleiderboutique und den umliegenden Cafés ab. Mit faszinierender Präzision beobachtet Las horas del día Abels langweiliges Leben, in dem alles gleich verläuft, bis er eines Tages, ohne offensichtlichen Grund einen Taxifahrer tötet (nicht die einzige Referenz an Kieslowskis Ein Kurzer Film über das Töten). Der mühsame, fast ungeschickte Mord wird im gleichen Tatsachentonfall erzählt wie die restlichen Alltagsroutinen. Rosales verweigert psychologische Erklärungsmuster, den genretypischen Blick ins Hirn des Mörders gibt es hier nicht, keine Katharsis und keine spannende Polizeiermittlung. Stattdessen starrt er durch die Linse seiner Kamera ganz einfach auf die phantastische Banalität.

Realism from Spain about the ultra-ordinary life of the owner of a clothing shop, who is also a murderer from a village near Barcelona, about his fear of commitment, his girlfriend, his work and to a certain extent about his mother.

Director's Biography

Competition Fiction 2004
Jaime Rosales
Spanien 2003
color
103 Minuten
Spanisch
OmeU
Drehbuch Jaime Rosales, Enric Rufas
Kamera Óscar Durán
Schnitt Nino Martínez Sosa
Ton/Sounddesign Eva Valiño
Mit Alex Brendemühl, Ágata Roca, Vicente Romero, María Antonia Martínez, Pape Monsoriu, Isabel Rocatti, Armando Aguirre
Produzent*innen Jaime Rosales, Ricard Figueras
Produktion
Fresdeval Films SL Hileras 4, pl.6 of. 28013 Madrid Spanien T +34 915 599 677
Weltpremiere
Cannes Film Festival 2003
Weltpremiere / World Premiere
Cannes Film Festival 2003