Die Programmschiene Arbeitswelten ist heuer zum 22. Mal Fixpunkt im Crossing Europe-Programm und legt mit vier Dokumentarfilmen erneut einen Fokus auf reale Arbeitsverhältnisse im Europa der Gegenwart. Unter dem Titel Wegweiser widmet sich die Reihe 2025 Menschen, die beim Einstieg ins Erwachsenen- oder Berufsleben aus einer schwierigeren Ausgangsposition starten als die Mehrheitsgesellschaft – beziehungsweise denjenigen, die ihnen professionell durch Pflege, Unterstützung oder Ausbildung zur Seite stehen. Zugleich wirft sie einen Blick in europäische Länder, in denen dieses Berufsfeld keine Selbstverständlichkeit darstellt.
ESSAY
Ins Berufs- oder überhaupt erst einmal ins erwachsene Leben einzusteigen, gestaltet sich für alle Menschen unterschiedlich fordernd. Bei manchen gibt es keinerlei Hürden, bei anderen ist der Weg zum Selbständig- und Unabhängigsein keine Selbstverständlichkeit. Das Ziel, am Ende vielleicht sogar einen Beruf zu ergreifen, liegt dabei in weiter Ferne. Die Arbeitswelten widmen sich heuer Menschen, die aus einer schwierigeren Ausgangsposition starten als die Mehrheitsgesellschaft – und denjenigen, die ihnen professionell zur Seite stehen, um sie zu pflegen, zu unterstützen, auszubilden, ihnen den Weg zu weisen, eine Ersatzfamilie sind und dabei kleine und große Erfolge mit ihnen feiern.
Die Rahmenbedingungen für dieses Berufsbild sind in manchen Ländern prekär oder kaum vorhanden. So beginnt das Programm auch mit einer Leerstelle, die aufzeigt, welche gesellschaftliche Relevanz Betreuungs-, Erziehungs- und soziale Berufe besitzen.
AZ ÉLETED NÉLKÜLEM / YOUR LIFE WITHOUT ME porträtiert Mütter, die alles in ihrer Macht Stehende geben, um ihren schwerbehinderten Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen. In Ungarn gibt es nur wenige professionelle Einrichtungen für Betreuung und Pflege. Zuständig sind hauptsächlich die Angehörigen und damit die Mütter. Sie kämpfen dafür, dass sich daran etwas verändert, und gehen in Budapest durch alle Instanzen.
Schon am für sie richtigen Ort angekommen sind die Kinder aus IM PRINZIP FAMILIE / THE FAMILY APPROACH. Zumindest für den Moment. In einer ländlichen Region leben Pädagog*innen und eine Handvoll Buben fast bilderbuchartig gemeinsam in einer kleinen Wohngruppe. Die Eltern waren oder sind aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage, sich zu kümmern. In diesem geschützten Raum erfahren die Kinder teils zum ersten Mal im Leben Stabilität und Struktur. Die Mitarbeiter*innen der Jugendhilfe unterstützen sie im Alltag und dabei, die nächsten Schritte zu gehen.
In einer integrativen berufsvorbereitenden Schule in Berlin arbeiten wiederum alle gemeinsam am ganz großen Schritt: dem Sprung ins Berufsleben. Für die Jugendlichen ist diese Einrichtung fast die letzte Chance, ihn zu schaffen. Dazu haben sie noch mit unterschiedlichen Schwierigkeiten zu kämpfen und machen es mitunter weder sich selbst noch den Erzieher*innen leicht. Zwischen Unterricht, Tierpflege und Gartenbau mangelt es allen Beteiligten aber auch nicht an Humor, wenn es heißt: EIN OKTOPUS HAT DEN MOND ZERSTÖRT / AN OCTOPUS DESTROYED THE MOON.
Bei der letzten Station im diesjährigen Programm liegt eine andere Art der Aufregung in der Luft. Die 29-jährige Loxandra, genannt LOXY, zieht mit ihren Eltern nach Athen. Dort tritt sie ein Engagement am Griechischen Nationaltheater an – als erste Schauspielerin mit Down-Syndrom. Inmitten des Ensembles nimmt sie jedoch keine Sonderrolle ein. Den intensiven und vielgestaltigen Probenalltag müssen alle Theaterschauspieler*innen gemeinsam meistern. Hier ist Loxy angekommen.
Katharina Franck und Lina Dinkla
Die Rahmenbedingungen für dieses Berufsbild sind in manchen Ländern prekär oder kaum vorhanden. So beginnt das Programm auch mit einer Leerstelle, die aufzeigt, welche gesellschaftliche Relevanz Betreuungs-, Erziehungs- und soziale Berufe besitzen.
AZ ÉLETED NÉLKÜLEM / YOUR LIFE WITHOUT ME porträtiert Mütter, die alles in ihrer Macht Stehende geben, um ihren schwerbehinderten Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen. In Ungarn gibt es nur wenige professionelle Einrichtungen für Betreuung und Pflege. Zuständig sind hauptsächlich die Angehörigen und damit die Mütter. Sie kämpfen dafür, dass sich daran etwas verändert, und gehen in Budapest durch alle Instanzen.
Schon am für sie richtigen Ort angekommen sind die Kinder aus IM PRINZIP FAMILIE / THE FAMILY APPROACH. Zumindest für den Moment. In einer ländlichen Region leben Pädagog*innen und eine Handvoll Buben fast bilderbuchartig gemeinsam in einer kleinen Wohngruppe. Die Eltern waren oder sind aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage, sich zu kümmern. In diesem geschützten Raum erfahren die Kinder teils zum ersten Mal im Leben Stabilität und Struktur. Die Mitarbeiter*innen der Jugendhilfe unterstützen sie im Alltag und dabei, die nächsten Schritte zu gehen.
In einer integrativen berufsvorbereitenden Schule in Berlin arbeiten wiederum alle gemeinsam am ganz großen Schritt: dem Sprung ins Berufsleben. Für die Jugendlichen ist diese Einrichtung fast die letzte Chance, ihn zu schaffen. Dazu haben sie noch mit unterschiedlichen Schwierigkeiten zu kämpfen und machen es mitunter weder sich selbst noch den Erzieher*innen leicht. Zwischen Unterricht, Tierpflege und Gartenbau mangelt es allen Beteiligten aber auch nicht an Humor, wenn es heißt: EIN OKTOPUS HAT DEN MOND ZERSTÖRT / AN OCTOPUS DESTROYED THE MOON.
Bei der letzten Station im diesjährigen Programm liegt eine andere Art der Aufregung in der Luft. Die 29-jährige Loxandra, genannt LOXY, zieht mit ihren Eltern nach Athen. Dort tritt sie ein Engagement am Griechischen Nationaltheater an – als erste Schauspielerin mit Down-Syndrom. Inmitten des Ensembles nimmt sie jedoch keine Sonderrolle ein. Den intensiven und vielgestaltigen Probenalltag müssen alle Theaterschauspieler*innen gemeinsam meistern. Hier ist Loxy angekommen.
Katharina Franck und Lina Dinkla
Mit freundlicher Unterstützung von