Festivalgeschichte: 2021

Endlich wieder Festival! – Crossing Europe bilanziert positiv in einem herausfordernden Jahr

Ins Kino geht man, um die Welt draußen zu lassen. Konzentriertes, ablenkungsfreies Filmschauen, das haben wir vermisst. Doch was flimmert über die Leinwand? Die Welt, oder im Fall von Crossing Europe, europäische Welten. Auch die haben wir vermisst. Also ab in’s Kino: Europa anschauen.“ Anna Katharina Laggner / fm4.orf.at (AT)

Nach einem Jahr Pandemie-bedingter Zwangspause konnte CROSSING EUROPE Filmfestival Linz die Idee, in Linz anspruchsvolles europäisches Filmschaffen zu präsentieren und die Möglichkeit zum Austausch mit anwesenden Filmschaffenden zu ermöglichen, 2021 wieder in die Tat umsetzen. Es war eines der ersten Festivals in Europa, das als physisches Filmevent Ende Mai bzw. Anfang Juni stattfinden konnte.

Erfreulicherweise ließ sich das Publikum nicht von den notwendigen, Corona-bedingten Zutrittsregeln (der Check der sogenannten „3 Gs“, das Tragen einer FFP2-Maske sowie das Einhalten der 2-Meter-Abstandsregel) abschrecken. Trotz sommerlichen Wetters nutzten gerade junge Filmliebhaber*innen das Festivalangebot on- und offline intensiv. Insgesamt 90 Filmgäste aus dem In- und Ausland standen dem Publikum – mit Maske und Abstand – für Publikumsgespräche zur Verfügung. Für einen Großteil der Regisseur*innen war es überhaupt die erste Möglichkeit ihre neuen Filme vor Live-Publikum im Kino aufführen zu können. An die 500 akkreditierte Fachgäste (Branche, Presse und Filmstudierende) erlebten eine anregende Festivalwoche in der oberösterreichischen Landeshauptstadt.

Das Filmprogramm umfasste 123 ausgewählte Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus 40 verschiedenen Ländern – insgesamt 95 Premieren (24 Weltpremieren und 71 Österreich-Premieren). Davon wurden, ganz im Sinne eines ausgewogenen Gender-Programmings, 50% der Filme in den Wettbewerbssektionen und 41% der Filme im Gesamtprogramm von Frauen (mit)inszeniert.
 
Aufgrund der Pandemie-bedingten gesetzlichen Regelungen wurde die Anzahl der Filme und Vorführungen etwas reduziert, da die Spätschiene ob der Sperrstunde um 22:00 Uhr entfallen musste. Zudem fiel 2021 ein Teil des etablierten Rahmenprogramms weg (z.B. die Nightline) bzw. wurde online angeboten (Talk-Veranstaltungen wie der „Tribute-Talk: Ivan Ostrochovský“ und „YAAAS! Close-Up“), und die beliebten YAAAS! Schulvorstellungen wurden nur für Klassenverbände angeboten.
 
All jenen Filmfans, die aus unterschiedlichen Gründen nicht am Festival teilnehmen konnten, boten die Crossing Europe VOD-Premieren ein virtuelles Eintauchen in das Festivalgeschehen. Zehn ausgewählte Filme aus ebenso vielen Ländern standen von 6. Juni bis 6. Juli 2021 auf der heimischen Streaming-Plattform online zur Verfügung.  
 
CROSSING EUROPE 2021 war zudem die letzte Festival-Ausgabe unter der langjährigen Leitung von Christine Dollhofer. Nach 18 Jahren erfolgreicher Aufbauarbeit werden ihre Agenden von der neuen Doppelspitze Sabine Gebetsroither und Katharina Riedler übernommen.
 
Fazit: Ohne Frage waren die Besucher*innenzahlen im Kontext der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen zu beurteilen. Die diesbezüglich notwendigen Adaptierungen führten naturgemäß zu weniger Publikum im Vergleich zu 2019, als 24.000 Besucher*innen gezählt werden konnten. Die Festivalausgabe 2020 musste ja Pandemie-bedingt ausfallen. Erfreulicherweise folgte das Festivalpublikum trotz des herrschenden gesellschaftlichen Ausnahmezustands der Einladung, auf der Kinoleinwand quer durch Europa zu reisen. Knapp 10.000 Festivalbesucher*innen haben bewiesen,  dass das Bedürfnis nach europäischem Kino auch in Krisenzeiten ungebrochen bleibt. 
 
 
 


Besucher*innen: 10.000 (aufgrund der Corona-Auflagen standen im Vergleich zu 2019 nur 67% der Sitzplatzkapazität zur Verfügung)
Filme: 123

Weltpremieren: 24
Filmländer:  40
Filmgäste: 90
Preisträger*innen 2021: HIER
Jury 2021: HIER
Filmarchiv 2021: HIER
Tribute 2021: HIER